Das Massaker von Odessa in der Berichterstattung von Tagesschau und heute journal

Um das beabsichtigte Freund-Feindbild in den Köpfen der Rezipienten zu erzeugen, bedient sich Propaganda der immer gleichen Methoden. Dazu gehört die bewusst einseitige Berichterstattung. Propagandamedien stellen sich immer ausschließlich auf die von ihnen zum „Freund“ erklärte, „gute“ Seite eines Konfliktes und berichten niemals paritätisch und wertfrei von beiden Seiten.

Denn die andere Seite ist die des „Feindes“. Und mit dem „Feind“ macht sich der „gute Journalist“ nun mal nicht gemein, in dem er dessen Position, Haltung, dessen Argumente wertfrei wiedergibt.

Die moralisch wertende Emotionalität dieser Art von „Berichterstattung“ ist damit eine ganz besonders perfide Methode der zielgerichteten Propaganda. Denn man nötigt den Rezipienten dazu, sich nicht auf der Basis von umfassenden Informationen, sondern überwiegend auf der Grundlage einseitiger, moralischer Wertungen zu positionieren. Vertritt er also die moralisierende Meinung der Propagandamedien, steht er automatisch auf der Seite der „Guten“, empfindet er dagegen irgendeine Art von Verständnis für die postulierte Feindseite, schlägt er sich damit sofort auf die Seite der „Bösen“.

Lehrbuchhaft deutlich wird diese, später vom Programmbeirat der ARD und dem Fernsehrat des ZDF im September 2014 massiv kritisierte einseitige Berichterstattung, in der Nachrichtenberichterstattung dieser beiden Sender über das Massaker von Odessa.

Sie ist damit geradezu ein Musterbeispiel für die massive Verletzung von Pressekodex und Rundfunkstaatsvertrag in der politischen Berichterstattung der beiden zwangsfinanzierten öffentlich-rechtlichen-Sendeanstalten, durch gezielte Desinformation, Meinungsmanipulation und antirussische Propaganda.

Zum Hintergrund:

Das Massaker von Odessa am 02. Mai 2014

Unmittelbar nach dem Verlust der Krim hat die nationalistische Umsturzregierung in Kiew einen militärischen Feldzug gegen die aufständischen Teile der Bevölkerung in der Ostukraine gestartet, die den verfassungswidrigen Sturz des gewählten Präsidenten Janukowitsch durch großteils neofaschistische Paramilitärs des “Rechten Sektors” nicht akzeptieren wollte.

Bei der gleichzeitigen angestrebten Zerschlagung der „Antimaidan“-Bewegung, die sich gegen die faschistischen Kräfte in der Ukraine richtet, schreckte man nicht vor furchtbaren Verbrechen zurück.

So überfielen am 02. Mai 2014 drei Maidanhundertschaften des „Rechten Sektor“ zusammen mit brutalisierten Jugendlichen ein Lager des „Antimaidan“ vor dem Gewerkschaftshaus von Odessa, setzten das Gebäude in Brand und ermordeten eine unbekannte Anzahl von Antimaidan-Aktivisten.

Verschiedene Quellen und überlebende Augenzeugen sprechen von 100 bis 200 Toten.